Jessica Witt, Büchereileiterin in der Deutschen Bücherei Tondern, ist bewandert im Bereich der Jugendliteratur, die sie bevorzugt liest. Besonders beeindruckt hat sie das Buch „Sommer unter schwarzen Flügeln“ von Peer Martin, das vielfach ausgezeichnet worden ist.
Zwei junge Menschen, die unterschiedlicher nicht sein können, begegnen sich an einem schönen Sommertag, als Calvin, auf einem baufälligen Balkon stehend, abstürzt und Nuri vor die Füße fällt. Sie kommen sich näher, aber diese Verbindung darf nicht sein. Denn Calvin ist ein überzeugter gewaltbereiter Rechtsradikaler, der vom Großdeutschen Reich träumt und mithilft, eine Bürgerwehr zum Schutz vor Flüchtlingen zu organisieren. Und nun trifft er Nuri, die mit ihrer Familie aus Syrien geflohen ist, und jetzt in einem Asylantenheim in Ostdeutschland untergekommen ist.
In Rückblenden erzählt Nuri von dem blühenden, schönen Land, das sie mit Ausbruch des Krieges verlassen musste. Calvin ist fasziniert von ihrer Geschichte, nach und nach legt er seine Vorurteile ab. Aber ein Ausstieg aus der Rechtsradikalen-Szene ist unmöglich. Auch weiß er von dem in naher Zukunft geplanten Anschlag auf das Asylantenheim…
Dieses Buch ist keine einfache Liebesgeschichte. „Es ist schön geschrieben,“ so Jessica, „und gibt einen tiefen Einblick in das Syrien vor und während des Krieges – gibt uns Antworten auf die Fragen, worum es da eigentlich geht. Das Buch fesselt einen so sehr, dass man gar nicht aufhören kann zu lesen. Jedem, dem ich dieses Buch empfohlen habe, war begeistert!“
Einen kleinen Hinweis hat sie jedoch: es ist ein Jugendbuch, doch da die Gewaltszenen sehr unter die Haut gehen, empfiehlt sie es erst LeserInnen ab 16 Jahren.
Und damit entschwindet sie an den Strand – beneidenswerterweise kann sie in den nächsten Wochen Arbeit und Strand verbinden. Wie letzten Sommer auch ist sie in der Strandbibliothek auf Rømø zu finden……