
Manchen Kindern fällt das Lesenlernen schwerer als anderen, und wenn die Klassengrösse ein individuelles Betreuen nicht möglich macht, ist Not am Kind.
Hier kommen die Lesepatinnen ins Spiel („für Lese-Omas sind wir noch nicht alt genug“ Zitat), die sich 2x die Woche in der Bücherei treffen und ausgewählten Kindern beim Lesenlernen helfen.
Wir waren in der glücklichen Lage, vier pensionierte Lehrerinnen gewinnen zu können, die mit der nötigen Gelassenheit und pädagogischen Professionalität den Kindern zuhören und helfen können.
Der Kontakt wird durch die Klassenlehrerin initiiert, die das Angebot entsprechenden Eltern unterbreitet. Haben diese Interesse, ist die Bücherei die Kontaktstelle zwischen Eltern, Kind, Klassenlehrerin und Lesepatin. Wie oft und wann mit dem Kind gelesen wird, sprechen Eltern und Lesepatin individuell ab. Die Räumlichkeiten der Bücherei und Materialien stehen zur Verfügung – und natürlich ist hinterher Zeit für eine Tasse Kaffee und einen gemeinsamen Schnack, während die Kinder in Büchern stöbern können, bis sie abgeholt werden.
5 Eberharts hat Valdemar heute vorgelesen – ein Erfolgserlebnis!
Die Silbenfärbung und die verschiedenen Lesestufen machen ein indivduelles Anpassen an die Lesefähigkeit möglich und machen Mut auf mehr.
Durch gezielte Fragen kontrollieren die Lesepatinnen, ob auch verstanden wird, was entziffert wird. Was ist das Mittelalter? Was ein Berggipfel?
Wer in der 2. Klasse Schwierigkeiten mit dem Lesen hat, hat es ohne Hilfe schwer, das Versäumte aufzuholen. Wie soll man dann in Mathe Textaufgaben bearbeiten, wenn man Mühe mit dem Entziffern hat?
Bis jetzt lesen vier Kinder regelmässig – und mit Begeisterung. „Valdemar, was sagst du dazu, 2x die Woche zu lesen, statt nur einmal?“ fragte Kiki ihn gestern. Ein großes Strahlen leuchtet auf seinem Gesicht und der Daumen geht nach oben!
Noch ist Kapazität bei den engagierten Lesepatinnen, das Angebot soll jetzt auch für die anderen Klassenstufen geöffnet werden.