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Ab heute sind wir steinreich..


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Strandfunde wie knorrige Stöcke und glattgeschliffene Steine verwandeln sich in Anne Dorthe Østergaards Händen auf wunderbare Weise. Mit zarten schwarzen Tuschstrichen malt sie Tiere und sich wiederholende geometrische Muster auf Stein und Holz, Astknoten werden in die Zeichnung mit integriert und verstärken den gewünschten Ausdruck. Abstrakte Muster schlängeln sich um die weich abgerundeten Steine.DSC_0072

Früh schon begann sich Anne Dorthe für Steine zu interessieren, angeregt durch ihren Bruder, der Geologie studierte. Das Interesse blieb bestehen, das Künstlerische kam hinzu und drückte sich auch in der Berufswahl als Kunstlehrerin aus. Im „Myretuen“, einem Kunsthandwerkgeschäft in Apenrade, das von verschiedenen lokalen Künstlern gemeinsam betrieben wurde, verkaufte sie Batik und eigens gefertigte Seidenkleider.

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1999 malte sie ihren ersten Katzenstein und damit war der zukünftige künstlerische Weg gebahnt. Jetzt, im wohlverdienten Ruhestand, malt sie auf Steinen und Ästen und was ihr sonst noch in die Finger kommt. Und von wegen Ruhestand: ihre Werke wandern von einer Ausstellung in die nächste, sie kann sich fast nicht der Nachfrage nach ihren Steinen erwehren und hat deshalb angefangen, Kurse in Steinmalerei zu geben.

Zum Glück gibt es bei uns an der Förde Nachschub ohne Ende an Fundstücken, Anne Dorthe wohnt nur ein Steinwurf vom Strand bei Krusmølle entfernt, und Ferien werden grundsätzlich nur im Campingwagen unternommen – das ist Platz für kistenweise unterwegs aufgesammelte Steine.

Wer mehr über Anne Dorthes Steine oder ihre angebotenen Kurse wissen möchte, kann sich auf ihrer Homepage www.sten-for-alle.dk umsehen. Besuch bei der Künstlerin kann nach Absprache erfolgen.

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Die Ausstellung ist bis zum 25.09.2014 zu sehen.

 

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Neue Ausstellung: 1864 – in alten Illustrierten gestöbert

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Sonderburg brennt, Bombardement am 3. April 1864

150 Jahre ist es her – der Deutsch-Dänische Krieg, der sich bei uns in der Gegend vorwiegend um die Düppeler Schanzen bei Sonderburg abspielte.

Anfang 1864 schickten die Preußen und Österreicher ihre Armeen auf den Weg nach Norden und überquerten am 1. Februar 1864 die Eider – der Start eines Krieges, bei dessen Ende Dänemark mit Schleswig-Holstein auch Nordschleswig abtreten musste.

Die dänischen Soldaten wurden bis nach Düppel zurückgedrängt, wo sie zur Verteidigung die 10 ringförmig angeordneten Schanzen errichteten. Angespitzte Holzpalisaden, Wolfsgruben, vergrabene Messer und Eggen sollten die Feinde abwehren.

Heftig war der Kampf, Sonderburg wurde bombadiert und brannte. Letztendlich mussten die Dänen die Niederlage anerkennen.

fluchtFlucht der Zivilbevölkerung aus Sonderburg mit Hab und Gut, 3. April 1864

Der Deutsch-Dänische Krieg erregte internationale Medien-Aufmerksamkeit. Englische, französische und sogar japanische Korrespondenten wurden ins Krisengebiet geschickt, zu den Kriegsreportern kamen die „Special Artists“, heute würde man Bildreporter dazu sagen. Sie sollten für die Mitte des 19. Jahrhunderts entstandenen Illustrierten das Bildmaterial liefern, Szenen des Krieges festhalten.

Ihre im Kriegsgetümmel entstandenen Zeichnungen wurden per Kurier an die Zeitungen in Paris, London, Leipzig und Wien geschickt. Holzschneider schnitzten dann Druckvorlagen in Holz für die Zeitungsausgabe.

Diese Illustrationen des Krieges 1864 rund um Düppel und Sonderburg sind jetzt hier in der Bücherei zu sehen. Die Original-Ausschnitte aus den Illustrierten aus 1864 stammen aus einer Sammlung, die uns Hans Joachim Kürtz freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat.

Die Ausstellung ist vom 08.04. – 30.05.2014 in den Öffnungszeiten der Bücherei zu besichtigen.

Düppelmühle

Die zerschossene Düppeler Mühle

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Hier möchte ich ein Vögelchen sein…..

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Schöner wohnen – auch für die Vogelschar

Der Kieler Klaus Skudlarz hat seine große Freude an „Amsel, Drossel, Fink und Star und die ganze Vogelschar“, die es sich – je nach Jahreszeit – in seinem Garten wohl sein lassen. Da fehlt es dann bei ihm auch nicht an Futterhäuschen und Nistkästen der bislang üblichen Art. Auf die Idee aber, den Gefiederten auch mal statt der herkömmlichen Schlichtbauten eine andere „Architektur“ samt fröhlich-farbigem Dekor anzubieten, wäre der heute 75jährige zeitlebens nie gekommen. Aber dann traf ihn vor gut einem Jahr ein harter Schicksalsschlag. Skudlarz erkrankte an Lymphdrüsenkrebs, musste operiert werden und sich der Chemotherapie unterziehen.

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Für den lebenslustigen und aktiven Rentner ließ die damit einhergehende psychische Belastung eine Welt zusammenbrechen. Doch er wollte nicht resignieren, sein Denken sollte nicht ständig um die Erkrankung kreisen. Er suchte nach Möglichkeiten, dagegen anzugehen. Bei einer Reise ins Erzgebirge mit seinen Kunsthandwerkern hatte er noch vor seiner Erkrankung auf einem dortigen Weihnachtsmarkt knallbunt gestrichene Vogelhäuser gesehen und fotografiert.  Er schaute sich die Bilder noch mal an – und beschloss: daraus kann ich was machen.  Er hatte nach seiner Schulzeit – damals in der DDR – Metallfräser gelernt. Noch als Jugendlicher war er mit seinem Freund 1956 heimlich über die Zonengrenze in den Westen gegangen. Ein Onkel in Kiel war Kapitän auf einen Hochsee-Fischdampfer. Bei dem heuerte er an – und das Meer wurde seine Welt. Er fischte vor Grönland und Island, arbeitete sich nach oben, bis er selber das Kapitäns-Patent für mittlere in der Tasche hatte, war dann u.a. ein Jahr lang als Schiffsführer vor Bornholm Steinfischer für den Hafenbau auf der Ostseeinsel. „Der Norden hat mich immer begeistert“, erinnert sich Skudlarz.

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Das sieht man auch an seinen eigenwilligen Vogelhaus-Kreationen mit den skandinavischen Motiven. Und die Häuser zeigen auch, dass ihm das Handwerkliche, das er einst als Fräser gelernt hat, im Blut liegt. Denn nicht nur von der Ausgestaltung und der Dekoration her ist jedes Exemplar ein kleines, liebevolles Meisterwerk – auch die gesamte Verarbeitung zeigt solides handwerkliches Können. „Da habe ich mich also in meiner kleinen Werkstatt an die Arbeit gemacht, und mich stundenlang ganz auf diese konzentriert.  Dabei habe ich voller Freude festgestellt: du hast ja heute den ganzen Nachmittag nicht an deine Krankheit gedacht.“

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Er baue natürlich alles nach der „Vogel-Din-Norm“, schmunzelt Skudlarz. Die Einfluglöcher haben den für die Nistkästen von Vogelschützern vorgegebenen Durchmesser. Bei den gefrästen Lochrändern ist das Holz bewusst nicht geschliffen, damit die Meisen ihrer großen Leidenschaft frönen können, diese mit wochenlangen, unermüdlichen Schnabelhieben selber zu glätten. Für das Innere der Nistkästen ist auf jede Farbe verzichtet worden. Und in den größeren Häusern mit ihren Futterplätzen im „Erdgeschoss“ haben die Seitenwände zusätzliche Fluchtöffnungen. Alle Böden der Nistkästen lassen sich mit einem Klapp- oder Drehmechanismus zum Reinigen nach der Nistperiode öffnen. Und in einigen „Gebäuden“  – wie in der Kirche oder im Leuchtturm – gibt es sogar zwei „Wohnetagen“ übereinander. Die Außenwände fertigt Skudlarz überwiegend aus dickem, mehrschichtigem Leimholz , und jedes Haus erhält auch noch eine doppelte Endlackierung mit Klarlack, damit auch alles recht wetterbeständig ist.

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Ob sich denn nun die Vogelschar über das neue Schöner Wohnen und Futtern auch freut, wollen wir von Skudlarz wissen. „Mit Sicherheit,“ meint er schmunzelnd, “bei mir im Garten singen die jetzt viel schöner. Und selbst wenn es nicht so ist, dann erfreut der Anblick eben meine Frau und mich und die Nachbarn.“ Aber mehrgeschossiges Nisten der Vogelschar? „Das ist erst mal nur ein Angebot von mir. Am Ende der diesjährigen Brutsaison werde ich wissen, ob das Etagenwohnen bei den gefiederten Mietern auch nachgefragt wird.“

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Die Häuser sind zu Unkostenerstattung erhältlich, die Preise liegen zwischen 20€ und 75 € für die große Kirche.

Die Ausstellung ist bis zum 28.03.2014 zu sehen.

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Geklöppelte Experimente – unsere neue Ausstellung

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Seit über 35 Jahren klöppeln Lene Holm Hansen und Mette Korsholm Jepsen schon, am Anfang jahrelang auf traditionelle Weise. Es entstanden Spitze, Borten, Engel und Herzen. Mit den Jahren kam etwas dickeres Garn oder etwas Farbe dazu, aber alles in allem war das Endresultat ähnlich, nämlich Spitze und Borte.

Durch einen mehrteiligen Kurs bei der Künstlerin Gry Hvidberg lernten sie, die Klöppeltechnik auf andere Materialien anzuwenden und verschiedene Handarbeitstechiken zu kombinieren.

Klöppelausstellung 2013 009In dem obigen Bild ist der Metalldraht geklöppelt, der Boden ist in Weide geflochten. Der Engel ist traditionell geklöppelt.

Auch geklöppelte Wolle gefilzt auf andere Stoffe oder nur gefilzt lässt Schals, Jacken und Kissen entstehen.

Klöppelausstellung 2013 004Aber auch ungewöhnliche Materialien wie Bast oder Borke lassen sich ver-klöppeln. Die Grundtechnik ist die Gleiche, aber die Arbeitsweise eine andere. Hat man vorher im Sitzen über die Rolle gebeugt geklöppelt, ist jetzt ein Klöppeln in der Senkrechten möglich. Gry Hvidberg hat sich auch mit Klöppel-Kombination in Raku (Töpfern) oder in Glas versucht, die Möglichkeiten sind also enorm.

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Gleichwohl haben Lene und Mette ihr Interesse an der traditionellen Klöppelarbeit nicht aufgegeben. Beide sind im Vorstand des Tonderaner Spitzenfestivals (Kniplingsfestival i Tønder), das im Jahre 2014 wieder stattfindet und Zuschauer von nah und fern anlockt.

Auch unterrichten beide an Abendkurse, um ihr Können weiter zu geben.

Bei Interesse kann man sich mit ihnen in Verbindung setzen, Mailadressen auf Anfrage in der Bücherei.

Die Ausstellung ist noch bis zum 20.12.2013 zu sehen.