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Aktuelles Presse

Stricktreff sorgt für Sichtbarkeit im Verkehr

Kjeld Thomsen

Kjeld Thomsen Lokalredakteur

05. März 2023 Tingleff/Tinglev

Im Bücherei-Stricktreff sind reflektierende Anhänger kreiert worden. Foto: kjt

Seit einigen Wochen trifft sich in der deutschen Bücherei eine Gruppe zum Stricken, Fachsimpeln und Schnacken. Der Stricktreff überlegte sich, dass man nicht nur für sich, sondern auch für den guten Zweck produzieren könnte. Von der ersten Produktion profitieren jetzt Kinder der deutschen Schule.

Ganz unverbindlich zusammensitzen, stricken, sticken oder häkeln und sich in gemütlicher Runde austauschen: Das ist die Philosophie eines Stricktreffs, der vor einigen Wochen in der Deutschen Bücherei Tingleff aus der Taufe gehoben wurde.

Jeweils dienstags treffen sich Teilnehmende ab 17 Uhr in der Bücherei. Mitmachen können alle Interessierten – auch Männer seien willkommen, so der Hinweis.

Dienstags trifft man, genauer gesagt Frau, sich zum Stricken in der Tingleffer Bücherei. Foto: kjt

Eine der Initiatorinnen des handarbeitenden Miteinanders ist Johanne Knutz, ehemalige Leiterin der Deutschen Schule Tingleff. Bei der Überlegung der Gruppe, etwas für den guten Zweck zu stricken oder zu häkeln, fiel ihr umgehend ihre alte Wirkstätte ein.

Für eine gute Sache

Die Idee: Kleine Anhänger stricken, die durch das Einarbeiten eines leuchtenden Fadens von den Schülerinnen und Schülern als Reflektoren genutzt werden und so im Dunkeln für mehr Sicherheit im Verkehr sorgen können.

„Wir nahmen uns vor, für alle Vorschulkinder solch ein Reflektor zu stricken“, erwähnte Johanne Knutz beim jüngsten Stricktreffen.

Die Strickgruppe hat eine stattliche Anzahl reflektierender Anhänger produziert. Foto: kjt

Die Gruppe ist fleißig gewesen. Über 50 reflektierende Teile mit unterschiedlichen Motiven und in unterschiedlichen Farben sind entstanden und können nun an die Kinder der deutschen Schule weitergeleitet werden. Die Menge reicht sogar aus, um auch noch die erste Klasse mit den gestrickten Teilchen auszustatten.

Mal sehen, wer von der nächsten Produktionsserie des Tingleffer Stricktreffs profitieren wird.

Gemütlich und ganz entspannt geht es bei den Stricktreffen zu. Alle können sich dazugesellen, auch Männer! Foto: kjt

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Veranstaltungen Presse

Frauen und die NS-Zeit: Referentin bekam interessante Info

Ilse Friis bei ihrem Vortrag in der Deutschen Bücherei Tingleff

Foto: Karin Riggelsen


KJELD THOMSENLokalredakteur
Nordschleswiger

25. Februar 2023Tingleff/Tinglev

Auch in Tingleff stellte Ilse Friis ihre Nachforschungen zu Frauen in der NS- und Nachkriegszeit vor. Der Vortrag stieß auf großes Interesse. Eine 92-jährige Tinglefferin überraschte die Historikerin mit einem besonderen Foto.

Da mussten die Gäste auch in der Deutschen Bücherei Tingleff zusammenrücken, als Ilse Friis kürzlich einen ihrer Vorträge über nordschleswigsche Frauen in der NS- und Nachkriegszeit hielt.

Über 30 Interessierte fanden sich ein und lauschten den Ausführungen der Referentin. Anhand von Biografien gab Ilse Friis Beispiele, wie Frauen sich in der damaligen Zeit verhielten, welche Rolle sie hatten, in welchem Umfang sie mit der deutschen Besatzungsmacht sympathisierten und welche Konsequenzen sie nach dem Krieg zu tragen hatten.

Oje, Werther und Co.

Beim Vortrag griff Friis auch Frauen aus dem Einzugsgebiet Tingleff auf, darunter Amtspersonen wie Lehrerin Oje aus Rapstedt (Ravsted) und Volkhochschulleiterin Martha Werther aus Tingleff.

Beim Vortrag kam unter anderem das damalige Wirken von Lehrerin Frau Oje an der Deutschen Schule Rapstedt zur Sprache (Archivfoto). Foto: DN

Aufmerksame Zuhörerin beim Friis-Vortrag war die 92-jährige Käthe Ludwigsen aus Tingleff.

Die rüstige Frau, die aus Holebüll (Holbøl) stammt, hat die NS- und Nachkriegszeit als Kind der deutschen Minderheit miterlebt. Von Erzählungen und Dokumenten aus dem Familien- und Bekanntenkreis hat sie im Laufe der Zeit allerhand über das Neben- und Gegeneinander von Dänen und Deutschnordschleswigern erfahren, so die 92-Jährige im Gespräch mit dem „Nordschleswiger“. Ihr Interesse am Vortrag sei entsprechend groß gewesen.

Käthe Ludwigsen kam dabei nicht mit leeren Händen. Sie hatte Ilse Friis ein Foto aus der Besatzungszeit mitgebracht, das zum Thema passte und das Friis als weiteren Mosaikstein in ihre Nachforschungen einflechten könnte.

Strohschuhe für Wehrmachtssoldaten an der Ostfront

Das private Foto zeigt eine Gruppe Frauen beim Flechten von Stroh in Wilsbek (Vilsbek) in der Nähe von Ludwigsens Heimatort Holebüll. 

„Es war 1942 oder 1943. Die Frauen verknüpften das Stroh zu Einlagen für die deutschen Soldaten an der Ostfront in Russland, damit die Füße nicht so kalt wurden“, erwähnt die Tinglefferin.

Foto von den „Strohfrauen“ aus den 40er-JahrenFoto: Privat

Auf dem Bild sei eine Tante von ihr drauf. Ob das Strohflechten nach dem Krieg Konsequenzen hatte und ob einige der Frauen auf dem Foto auch noch andere Aufgaben für das Hitlerregime wahrnahmen, wisse sie nicht. „Vielleicht kriegt Ilse da ja mehr heraus“, so die 92-jährige „Materialbeschafferin“.

Ilse Friis hat bei ihren Recherchen nicht nur unzähliges Material in Archiven durchforstet, sondern auch private Dokumente und Berichte herangezogen.

Nicht alles, was sie in die Finger bekommt oder ihr erzählt wird, ist relevant. Das Foto von Käthe Ludwigsen sei allerdings bemerkenswert und passe zum Thema.

Anreiz für weitere Nachforschungen

Die Neugier sei geweckt. „Käthe hat mir auch Namen zum Foto mitgegeben. Mal sehen, was über die Frauen herauszufinden ist“, so Friis am Tag nach dem Vortrag in Tingleff.

Der Vortrag von Ilse Friis stieß auch in Tingleff auf Interesse.Foto: Karin Riggelsen

Womöglich kann sie den über 100 Biografien demnächst weitere von einigen Frauen hinzufügen, die in Wilsbek einst „Strohschuhe“ für Wehrmachtssoldaten an der Ostfront geflochten haben.

Die belesene Käthe Ludwigsen würde es freuen. Sie findet generell, dass alle, die „im stillen Kämmerchen“ private Dokumente und anderes relevante Material aus jener Zeit haben, es für die Geschichtsschreibung zur Verfügung stellen sollten. Auch dann, wenn eine Pro-Hitler- und Nazihaltung vergangener Tage abzuleiten sei.

„Ich bin mir sicher, dass da in vielen Haushalten noch so manches Interessantes schlummert“, so Ludwigsen.

Vergangenheitsbewältigung voranbringen

Das Offenlegen relevanter Informationen würde vor allem auch die Vergangenheitsbewältigung in der Volksgruppe weiter voranbringen, die in jüngster Zeit in den Mittelpunkt gerückt ist. „Das hätte schon vor 20 Jahren geschehen müssen. Der Generationenwechsel hat sich doch längst vollzogen“, so die gesellschafts- und geschichtsinteressierte Dame.

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Veranstaltungen Presse

Macht doch alle mit: Basteltreff in der Tingleffer Bücherei

Kjeld Thomsen

Kjeld Thomsen Lokalredakteur

23. Februar 2023 Tingleff/Tinglev

Büchereimitarbeiterin Anja Fritsche, Büchereileiterin Mareike Poté und Ideengeberin Melanie Christiansen (v. l.) wollen einen Basteltreff starten. Foto: kjt

Mit den Eltern, Großeltern oder anderen Begleitpersonen gemütlich beisammen sein und nach Herzenslust drauflosbasteln. Dazu wird in der Deutschen Bücherei Tingleff eingeladen. Zum Auftakt gibt es eine besondere Überraschung.

Eine kreative Freizeitbeschäftigung für die ganze Familie soll das Angebot in den Räumen der Deutschen Bücherei Tingleff erweitern. Jeweils donnerstags ist von 15.30 bis 17 Uhr eine Bastelzeit für Kinder und erwachsene Begleitpersonen geplant.

„Es gibt ein recht großes Sport- und Aktivitätsangebot, es fehlt aber an kreativen Angeboten“, so Tingleffs Büchereileiterin Mareike Poté zum Beweggrund, einen Basteltreff zu gründen.

„Die Alleskleber“ nennen die Initiatoren das Miteinander. Die Idee stammt von Melanie Christiansen, die sich mit Mareike Poté kurzgeschlossen hat. Mit von der Partie ist zudem Büchereimitarbeiterin und Kreativkraft Anja Fritsche.

Auch Jana Surkus, Kunst- und Jugendkonsulentin des Bundes Deutscher Nordschleswiger (BDN), bekamen die Initiatoren mit ins Boot. Surkus wird ihr kreativ-künstlerisches Know-how einbringen und zum Basteln animieren. Zumindest in der Auftaktphase.

Gegenseitig inspirieren

„Wir liebäugeln damit, dass mit der Zeit andere Personen Ideen und Vorschläge für Bastelaktivitäten einbringen. Wenn sich jemand zum Beispiel mit dem Kreieren von Armbändern gut auskennt oder auch Ideen für Osterbasteleien hat, dann darf dies sehr gern an den Basteltreff weitergegeben werden“, so Mareike Poté zur unverbindlichen Philosophie des Miteinanders.

Es gibt ein recht großes Sport- und Aktivitätsangebot, es fehlt aber an kreativen Angeboten Mareike Poté

Das Angebot richtet sich an alle interessierten Kinder und deren Familien. Sollten Kinder mal ohne Begleitpersonen kommen, wäre das nicht so schlimm.

„Es sind ja meist einige Erwachsene dabei“, so Poté. Sie hoffe jedoch, dass die Bastelleidenschaft nicht nur bei den Kindern, sondern auch bei den Erwachsenen geweckt wird.

Bastelbeginn mit Darbietung

Zum Auftakt der „Alleskleber“-Treffen am Donnerstag, 2. März, haben sich die Initiatorinnen etwas ganz Besonderes ausgedacht. Jana Surkus präsentiert das Bilderbuch-Theaterstück „Das Neinhorn“, mit dem sie bereits in mehreren Büchereien der Volksgruppe zu Gast war, darunter auch Tingleff.

Die kleine Bühne und die Figuren der Geschichte befindet sich in einem Koffer, der zur Aufführung aufgeklappt wird.

Die Bastelpremiere am 2. März knüpft an die „Neinhorn“-Darbietung an. Die Teilnehmenden des ersten Basteltreffs haben die Möglichkeit, ein Koffer- bzw. Schuhkartontheater selbst zu bauen.

Dazu gibt es Tipps und Tricks, und das Material wird gestellt.

Um die benötigte Menge bei den ersten Basteltreffen einschätzen zu können, wäre es schön, wenn Teilnehmende kurz zurückmelden, ob sie dabei sind. Anmeldungen sind ansonsten nicht zwingend nötig. Wenn sich alles eingespielt hat, wird es mit dem Material sicherlich unproblematischer. Interessierte sollen spontan mitmachen können, so die Devise.

„Uns schwebt vor, für Material, das wir oder Teilnehmende besorgen, einen kleinen Betrag nehmen, um die Kosten zu decken. Es wird aber nicht viel sein“, so Mareike Poté.

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Presse Veranstaltungen

Vortrag: Ilse Friis am 23.02.

Wir freuen uns auf den Vortrag mit Ilse Friis. Der Nordschleswiger schrieb zu ihrem 70. Geburtstag:

„Als Vorsitzende des Deutschen Museums Nordschleswig verbringt sie viel Zeit in Sonderburg. Mittwochs trifft sie sich mit einer kleinen Gruppe bestehend aus einigen Freiwilligen, die helfen, Museumsarchivalien zu registrieren.

Spannende Aufgabe im Museum

Eine Aufgabe, die langweilig klingen mag, doch es sind spannende Sachen, die Friis und die anderen Helferinnen und Helfer in die Hände kommen. So ist die die Geschichte liebende Jubilarin auch auf Briefwechsel von Jens Möller, dem obersten nordschleswigschen NS-Funktionär, gestoßen, die dieser mit seiner Frau geführt hat. Möller war nach Kriegsende für seine Nähe zu den NS-Besatzern zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt worden.

„Ich habe mich gefragt, was denn mit den Frauen passierte, die ein ähnliches Schicksal erlebten, wie Möllers Frau. Wie erging es den Frauen, wenn sie plötzlich allein dastanden, ohne Mann, der im Gefängnis saß“, erzählt Ilse Friis von ihrer neuesten Leidenschaft.“

Fast 150 Frauenschicksale hat Ilse Friis im Archiv entdeckt.

Wir bitten um Anmeldung, da die Plätze begrenzt sind.

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Aktuelles das gefällt uns... Presse

In Tingleff leben ganz viele Leseratten

Anke Haagensen

Anke Haagensen Lokalredaktion Apenrade Nordschleswiger

Die Deutsche Bücherei Tingleff wird auch außerhalb der Öffnungszeiten gerne genutzt. Foto: Anke Haagensen

Die kleine Bücherei im alten Kirchenkrug konnte im Jahr 2022 nach zehn Jahren wieder die 20.000er-Marke knacken.

Freude herrscht beim Verband Deutscher Büchereien in Nordschleswig. Auf ganzer Linie konnte das nordschleswigsche Büchereiwesen im Jahr 2022 einen Anstieg bei den Entleihungen registrieren, wie eine der beiden leitenden Bibliothekarinnen, Silke Amthor, aus der Zentralbücherei in Apenrade (Aabenraa) mit einem Blick auf die frische Jahresstatistik feststellt.

In der kleinen Büchereifiliale in dem ehemaligen Kirchenkrug von Tingleff ist die Freude bei der dortigen Leiterin Mareike Poté besonders groß.

Nach zehn Jahren konnte dort erstmals wieder die Marke von mehr als 20.000 Entleihungen geknackt werden. Der Wert von 2013 (20.052) wurde sogar um fast 300 Medien-Entleihungen übertroffen. Die neue Bestmarke liegt nun bei 21.351 Entleihungen.

Die Lesetrainerinnen und „ihre“ Kinder treffen sich regelmäßig in der Bücherei. Foto: kjt

Vier Monate geschlossen

„Vor Corona lag die Tingleffer Bücherei relativ konstant bei 18.000 bis 19.000 entliehenen Medien im Jahr. 2021 fiel die Zahl dann auf 14.688. Der Hauptgrund: Es war das Corona-Jahr. Hier hatten unsere Büchereien vier Monate fast gar nicht geöffnet“, gibt Silke Amthor zu bedenken.

Für die Erfolgsbilanz der Bücherei in Tingleff im Jahr 2022 gibt es natürlich auch gute Gründe. Allen voran: Es war ein Jahr ohne Corona-Einschränkungen. Die Bücherei konnte ganz normal genutzt werden. „Darüber hinaus schlägt die gute Arbeit, die vor Ort in allen unseren Abteilungen geleistet wird, auch durch höhere Entleihzahlen zu Buche“, betont Amthor.

Die Kindergärten und Schulen aus dem gesamten Umland von Tingleff kommen in regelmäßigen Abständen in die Bücherei, oder Mareike Poté fährt mit ihrem Bilderbuchkino über Land. Foto: Deutsche Bücherei Tingleff

Mehr als nur Bücher

Wichtig ist es natürlich, dass die Mitarbeiterinnen in den Büchereien ihre Leserschaft kennen und einen entsprechenden Medienbestand aufgebaut haben und ständig erneuern. Das gilt für alle Abteilungen des nordschleswigschen Büchereiverbandes.

Der Slogan der Bibliotheken lautete viele Jahre „Mehr als nur Bücher“, und dieses Versprechen gilt auch weiterhin. Denn es geht in der Zentralbücherei in Apenrade, ihren Filialen in Tondern (Tønder), Hadersleben (Haderslev), Sonderburg (Sønderborg) und Tingleff nicht nur darum, die Nutzerinnen und Nutzer mit Lesestoff zu versorgen. In Tingleff werden zum Beispiel im Frühjahr und Herbst Tauschbörsen für Saatgut und Stauden organisiert. Es finden Spielenachmittage statt. Es gibt digitalen Nachhilfeunterricht und Treffen der „Wollschnackler“. Darüber hinaus sind regelmäßig Lesepatinnen ehrenamtlich im Einsatz; eine andere Ehrenamtlerin beliefert ältere Nutzerinnen der Bücherei zudem mit Lesestoff.

Die Saatgut- und Pflanzentauschbörsen in der Tingleffer Bücherei ziehen Gartenfreundinnen und -freunde aus ganz Nordschleswig an. Foto: Deutsche Bücherei Tingleff

Großes Einzugsgebiet

Die Bücherei Tingleff versorgt ein geografisch relativ großes Einzugsgebiet. Inzwischen kommen alle deutschen Kindergärten und Schulen aus der gesamten Umgebung regelmäßig in die Standortbücherei, und umgekehrt fährt Büchereileiterin Mareike Poté auch gern in ihrem Privatauto mit ihrem Bilderbuchkino in die umliegenden Einrichtungen.

Nicht zu vernachlässigen ist bei der neuesten Statistik die Leselust neuer Zuzüglerfamilien. „Es hat in den vergangenen Jahren einen starken Zuwachs an interessierten Leserinnen und Lesern aus Deutschland gegeben. Auch das macht sich in den Entleihzahlen positiv bemerkbar“, stellt Silke Amthor aus der Zentralbücherei fest.

Die Tingleffer Bücherei wird auch außerhalb der bedienten Öffnungszeiten fleißig frequentiert. Die „offene Bücherei“ macht es möglich. Der ehemalige Kirchenkrug wird auch an den Wochenenden gern genutzt, wie über das Selbstverbuchungssystem festgestellt werden kann.

Die Tingleffer Top 5 in der Kategorie Romane und Krimis Foto: Deutsche Bücherei Tingleff

Die Tingleffer „Hitliste“

Und welche Bücher wurden denn im vergangenen Jahr in Tingleff besonders viel ausgeliehen? Die Antwort ist ganz einfach: Die Nutzerinnen und Nutzer der Bücherei Tingleff haben ein Faible für Krimis, lautet die Feststellung von Mareike Poté. Auf der Top 20 der meistgelesenen Bücher befinden sich nicht weniger als 13 Kriminalromane. Angeführt wird die „Hitliste“ von Jussi Adler Olsens „Natrium Chlorid“ (aus dem Dänischen übersetzt von Hannes Thies). Es ist der neunte Fall für den Kriminalermittler Carl Mørck aus dem Sonderdezernat Q.

Die moderne Form der „Hörspielkassette“ vergangener Jahre ist ein relativ neues Audiosystem. Die kleinen Figuren werden auf einem Würfel platziert, und dann fängt das Hörspiel auch schon an. Foto: Deutsche Bücherei Tingleff

Bei den Sachbüchern liegt die Minecraft-Serie bei Kindern und Jugendlichen ganz weit vorn. Von den jüngsten Leserinnen und Lesern ist das Bilderbuch „Wenn Bären baden“ von Ulla Mersmeyer am häufigsten ausgeliehen worden. Es ist erst 2021 erschienen, also relativ neu. Die sympathischen Figuren und die schöne Erzählweise der Autorin haben die Herzen ihres Publikums im Sturm erobert.

In der Rangliste der beliebten Bilderbücher in Tingleff liegt „Der Grüffelo“ an zweiter Stelle, der schon fast eine ganze Generation begeistert hat. Das Buch ist bereits 1999 erschienen und stammt aus der Feder der britischen Schriftstellerin Julia Donaldsen (übersetzt von Monika Osberghaus); die nahezu ikonischen Illustrationen liefert der gebürtige Hamburger Axel Scheffler.

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Presse Veranstaltungen

Kinder- und Jugendbuchwochen

Piratenautor enterte die Tingleffer Schule

Kjeld Thomsen

Kjeld Thomsen Lokalredakteur

10. November 2022 Tingleff/Tinglev

Lukas Hainer empfängt die neugierigen Zuhörenden. Foto: kjt

Büchereileiterin Mareike Poté hat mit Lukas Hainer einen vielseitigen Verfasser für eine Lesung im Rahmen der Kinder- und Jugendbuchwochen angeln können. Der 34-Jährige ist nicht nur Buchautor, sondern auch ein erfolgreicher Liedtextschreiber. Die Kinder erfuhren unter anderem, dass Hainer eng mit der bekannten Band „Santiano“ verknüpft ist.

Mit der Familie ist er mittlerweile ganz nach Flensburg gezogen. Zur Lesung in der Deutschen Schule Tingleff hatte es der aus München stammende Autor Lukas Hainer somit nicht weit.

Mareike Poté, Leiterin der Deutschen Bücherei Tingleff, hatte den 34-Jährigen im Rahmen der Kinder- und Jugendbuchwochen für einen „Auftritt“ gewinnen können.

Dreh- und Angelpunkt seiner Lesung für die Klassen eins bis vier der Deutschen Schule Tingleff war sein Kinderbuch „König der Piraten“.

Lukas Hainer nahm die Kinder mit in die Piratenwelt. Foto: kjt

Dass der Autor ein Faible für Seeräubergeschichten hat, kommt nicht von ungefähr.

Musikautor und Buchschreiber

Lukas Hainer ist seit vielen Jahren in erster Linie Liedtextschreiber und hat für namhafte deutsche Künstler und Bands geschrieben, darunter für die bekannte Seemannsband „Santiano“.

Über die Zusammenarbeit mit dieser Gruppe hat sich sein Interesse an Piratengeschichten verfestigt, so Hainer zum jungen Publikum, das in der Aula mehrmals die Gelegenheit bekam, Fragen zu stellen.

„Ich schreibe am liebsten Fantasiegeschichten und mag es, wenn ein besonderer Humor dabei ist“, erwähnte Hainer.

Der Kinoklassiker „Fluch der Karibik“ habe ihm gefallen und ihn inspiriert, eigene Seeräubergeschichten zu schreiben.

Lukas Hainer bei der Lesung in der Aula der Deutschen Schule Tingleff Foto: kjt

Wie der 34-Jährige vor der Lesung dem „Nordschleswiger“ verriet, war der Ursprung seiner mittlerweile zwei Piratenbücher ein Kinder-Musical im Stile des Formates „Tabaluga“, das in Zusammenarbeit mit „Santiano“ entstanden war.

Schiffskunde

Bevor der vielseitige, musikbewanderte Autor Auszüge aus dem Piratenbuch vorlas, gab es noch Schiffs- und Piratenkunde.

An einem Schiffsmodell, „das leider etwas ramponiert ist, weil ich es zu lange meinen Kindern überlassen habe“, so Hainer, wurden die wichtigsten Dinge durchgegangen.

Die Kinder konnten dabei viele Details benennen. Insbesondere die Drittklässlerinnen und Drittklässler wussten gut Bescheid. Im Vorfeld hatten sie sich mit Lehrerin Rikke Jakobsen bei einem Projekt mit dem Thema der Piraten auseinandergesetzt.

Lukas Hainer las aus dem Kinderbuch „König der Piraten“ vor. Foto: kjt

Die Zuhörenden lernten den jungen Freddy kennen – die Hauptfigur der Geschichte.

Abenteuerliche Suche nach dem Vater

Freddy erfährt vom alten Seebär Kork, dass der Kaiser in weiter Ferne den König aller Piraten krönen will.

Mit dem etwas schrulligen Seemann und dessen sehr heruntergekommenen Schiff, macht sich Freddy auf eine Seereise zur Krönung. Er macht sich die große Hoffnung, dass sich sein verschollener Vater und Vollblutpirat dieses Ereignis nicht entgehen lassen wird und er ihn endlich wiedersehen kann.

Wie die Geschichte wohl ausgehen wird, fragten sich sicherlich viele Kinder nach der Lesung.

Die Lösung: Nachlesen oder auch nachhören – das Buch gibt es auch als Hörspiel.

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Aktuelles Presse

Deutsche Schule Tingleff

Fairnesspreis für Lærke beim Vorlesewettbewerb

Kjeld Thomsen

Kjeld Thomsen Lokalredakteur

29. Oktober 2022 Tingleff/Tinglev

Traten beim Vorlesewettbewerb gegeneinander an und gingen fair miteinander um: Lærke (l.) und Isabella. Foto: kjt

Isabella Pacelli wird die Deutsche Schule Tingleff beim Vorlesewettbewerb der deutschen Schulen in Nordschleswig vertreten. Sie setzte sich gegen Lærke Wickenhauser durch, die sich als faire „Verliererin“ zeigte und einen Sonderapplaus bekam.

„Es gehört Mut dazu, vor Publikum bei so einem Wettbewerb vorzulesen. Dafür habt ihr schon mal Respekt verdient“, so Deutschlehrerin Birte Kristensen am Freitag beim Vorlesewettbewerb der Deutschen Schule Tingleff, der erneut in der Deutschen Bücherei ausgetragen wurde.

Mit Isabella „Bella“ Pacelli und Lærke Wickenhauser hatten sich beim Wettbewerb der sechsten Klasse aus Tingleff nur zwei Schülerinnen an die Aufgabe herangewagt.

Vor Publikum

Beide Mädchen lasen vor den Augen und Ohren der fünften Klasse einen obligatorischen bekannten Text aus einem Buch ihrer Wahl und einen unbekannten Text aus einem Buch, das Birte Kristensen ausgesucht hatte.

Birte Kristensen (l.) bei der Begrüßung zum Vorlesewettbewerb in der Bücherei Foto: kjt

Das Lesen des unbekannten Textes hatte letztlich den Ausschlag gegeben.

Nach Auffassung der Jury, bestehend aus Birte Kristensen, Siebtklässlerin Freya Lemke, Büchereileiterin Mareike Poté und Freya Ulrich, Deutschlehrerin der kommenden sechsten Klasse, hatte „Bella“ die Passagen aus dem Werk „Allein unter Dieben“ etwas sicherer und lebendiger vorgelesen.

Lærke bei ihrem Vorleseauftritt Foto: kjt

Sie wird die Tingleffer Schule in der kommenden Woche beim Vorlesewettbewerb aller deutschen Schulen in Nordschleswig vertreten.

Dafür wünschte ihr Lærke alles Gute. Bella habe verdient gewonnen, meinte Lærke, die sich als überaus faire Verliererin präsentierte und dafür einen Sonderapplaus bekam.

Die beiden Kontrahentinnen ließen eine freundschaftliche Umarmung folgen.

Bella hatte aus der Jugendromanserie „Model undercover“ und Lærke aus dem Pferderoman „Mein Sommer mit den Feuerpferden“ vorgelesen.

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Presse Veranstaltungen

Nordschleswiger digital – noch Fragen?

Hannah Dobiaschowski vom Nordschleswiger kommt in die Bücherei und stellt sich euren Fragen zum Umgang mit der digitalen Zeitschrift. Bringt gerne euer Ipad, den Laptop oder das Handy mit.

Montag, 29. August

14 Uhr

in der Deutschen Bücherei Tingleff

Eine Zusammenarbeit des BDN Tingleffs, des Nordschleswigers und der Bücherei Tingleff

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Aktuelles Neue Medien Presse

(Ent)spannende Lektüre gerade rechtzeitig gelandet 

Der Nordschleswiger. Eine deutsche Tageszeitung in Dänemark

Anke Haagensen

Anke Haagensen

„Hochstaplerin“ à la Tingleff: Büchereileiterin Mareike Poté hat kurz vor ihrem Ferienbeginn noch eine Bücherlieferung eingearbeitet. Foto: Anke Haagensen

Quasi auf den allerletzten Drücker hat die Tingleffer Büchereileiterin eine Bücherlieferung erhalten, die einigen ihrer großen und kleinen Leserinnen und Leser sicherlich die Herzen kleine Hüpfer machen lässt.

„So! Geschafft!“ Tingleffs Büchereileiterin Mareike Poté steht vor einem großen Stapel Bücher, die noch bei jedem Öffnen einen besonderen Knack-Laut von sich geben, wie es nur ganz neue Bücher tun.

Und genau darum handelt es sich bei dem Stapel um ganz neue Bücher, die zum Teil noch nach Druckerschwärze duften. Sie hat nun auch alle Bücher „eingearbeitet“, wie sie sagt. Sie sind mit speziellen Chips versehen, eingescannt und damit für den Verleih fertig.

Die Buchbestellung kam quasi auf den allerletzten Drücker in Tingleff an, sodass sie den kleinen und großen Leserinnen und Lesern noch während der Sommerferien Spannung und Entspannung zugleich bringen kann.

„Einige der Bücher sind schon vorbestellt. Von anderen weiß ich, dass sich meine Leserinnen und Leser schon richtig darauf freuen“, sagt Mareike Poté.

YouTuber Arazhul (bürgerlicher Name: Roman Fink ) ließ sich von seinen Followern zunächst beim Minecraft-Spielen über die Schulter schauen. Inzwischen ist der junge Mann aus Baden-Württemberg Bestseller-Autor und Herausgeber einer eigenen Comicserie. Foto: Anke Haagensen

Neues Comic-Universum

Ganz neu im Comic-Regal stehen künftig fünf Bände der Arazhul-Reihe. Eher zufällig war die Büchereileiterin über das Angebot des in Deutschland bekannten Game-YouTubers „gestolpert“, der besonders durch seine Videos zum Spiel Minecraft beliebt wurde. Nun gibt es auch Comics aus seiner Hand. „Gerade in dieser Woche hatte ich eine konkrete Anfrage und konnte sagen, dass ich die Comics schon ganz bald dahabe“, freut sich Mareike Poté, dass ihr Riecher, was dieses Arazhul-Universum angeht, offensichtlich richtig war. „Ganz bald“ heißt nun „ab sofort“.

Das Manuskript zu diesem Krimi wurde im Nachlass von Lucinda Riley gefunden. Foto: Anke Haagensen

Rileys erster und letzter Krimi

Gespannt ist die Tingleffer Büchereileiterin auch darauf, was ihre Leserinnen von einem posthum herausgegebenen Krimi der Bestseller-Autorin Lucinda Riley halten. Riley war vor allem der weiblichen Leserschaft von ihrer Sieben-Schwestern-Reihe ein Begriff. Die Nordirin erlag im Sommer 2021 im Alter von nur 56 Jahren einem Krebsleiden. „In ihrem Nachlass wurde das Manuskript eines Krimis gefunden, der jetzt herausgebracht worden ist. Das Manuskript soll aus dem Jahr 2006 stammen“, erzählt Mareike Poté. „Die Toten von Fleat House“ lautet der Titel des ersten und einzigen Riley-Krimis.

Miss Fischer ist eine emanzipierte junge Frau, die eine Leidenschaft für Mordfälle hat. Sie schert sich dabei nicht um Konventionen, wie sie in den 1920er Jahren im australischen Melbourne an der Tagesordnung waren. Foto: Anke Haagensen

Miss Fisher und ihre mysteriösen Mordfälle

Die Büchereileiterin selbst freut sich auf die Miss-Fisher-Krimis von Kerry Greenwood. „Das ist aktuell meine TV-Lieblingsserie“, gesteht sie. „Ich habe noch keines der Bücher gelesen, die dann schließlich in der TV-Serie verarbeitet wurden, aber ich habe mir erzählen lassen, dass die Bücher sogar noch besser sind. Das ist ja meistens so“, stellt sie augenzwinkernd fest.

Mareike Poté macht keinen Hehl daraus, dass sie Krimis mag. Nur zu blutrünstig sollten sie nicht sein, findet sie. „Und wenn man nebenbei noch etwas über die jeweilige Zeit, die zeitgenössische Politik oder das Land erfährt, dann finde ich es besonders interessant“, sagt sie und erzählt, dass sie ab und zu beim Lesen auch ihr Mobiltelefon zur Hand nimmt, um bei Bedarf etwas nachschlagen oder vertiefen zu können.

In Louise Pennys Krimi erfährt man viel über Land, Leute und Gesellschaft Kanadas. Foto: Anke Haagensen

Ihr Lieblingskommissar heißt Armand

„Meine Lieblings-Krimibuchserie ist derzeit die Chief-Inspector-Armand-Gamache-Serie von Louise Penny. Ihre Krimis spielen in der kanadischen Provinz Québec. Man lernt daher – ganz nebenbei – einiges über Kanada, über den Sprachenkonflikt englisch/französisch, über den Umgang mit der indigenen Bevölkerung und vieles andere mehr. Ich finde es immer toll, wenn mir Bücher einen Mehrwert geben wie diese Krimis von Louise Penny“, sagt Mareike Poté.

In dem großen Bücherstapel befinden sich auch wieder etliche Kinderbücher. Darunter auch besondere Leicht-Lese-Lektüre. Bei der Bestellung hat die Büchereileiterin besonders an die Mädchen und Jungen gedacht, die das Lesetraining-Angebot der Bücherei in Anspruch nehmen.

Besonders bei Mädchen ziehen Pferdebücher nach wie vor. Großen Gefallen haben die Jüngsten jedoch an den Geschichten von Ulf Blanck. Foto: Anke Haagensen

Kinderfavorit: Blanck

Das neueste Buch von Ulf Blanck darf natürlich auch nicht bei den Neuanschaffungen fehlen. „Blanck war im Rahmen der Kinderbuchwochen im vergangenen Herbst bei uns in Tingleff. Seitdem lieben ihn ,meine’ Kinder. Natürlich habe ich jetzt auch das neueste Buch der Drei-Fragezeichen-Kids beschafft“, unterstreicht Mareike Poté.

Die Bücher sind in die Regale einsortiert. Auch wenn die Leiterin ab Montag im Urlaub ist, so ist die Tingleffer Bücherei doch bis zum kommenden Donnerstag besetzt. Dann aber wird die Einrichtung bis zum 7. August nur noch als Offene Bücherei zur Verfügung stehen.

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Aktuelles Presse

Wer möchte: Lockeres Lesetraining mit routinierten Coaches

Kjeld Thomsen

Kjeld Thomsen Lokalredakteur

Die Lesetrainerinnen und ihre „Spieler“ in der Deutschen Bücherei Tingleff Foto: kjt

Büchereileiterin Mareike Poté hat in Absprache mit der Schule ein Lesetraining für Schülerinnen und Schüler ins Leben gerufen und kann dabei auf Mitstreiterinnen mit Erfahrung setzen. Pensionierte Lehrkräfte stellen sich kostenlos zur Verfügung. Mit den Trainerinnen wird nicht nur gelesen.

Kürzlich war Abschluss des Trainingsbetriebes. In der Deutschen Bücherei Tingleff trafen sich Schülerinnen und Schüler des Lesetrainings mit ihren Coaches, um die Lesesaison mit Eis und geselligem Beisammensein ausklingen zu lassen.

Büchereileiterin Mareike Poté hatte die Idee, ein kostenloses Lesetraining anzubieten und fand dafür Unterstützer.

Mit Brigitte Schumacher und Birte Nicolaisen stellten sich zwei ehemalige Lehrerinnen der Deutschen Schule Tingleff für ein wöchentliches Üben zur Verfügung. Auch Mareike Poté gehört dem Trainerstab an.

Haben eifrig in der Bücherei trainiert: (vorn v. l.) Waldemar (9 Jahre), Sebastian (9), Merle (11), Isabella (11) und Melanie (9). Hinten die Lesecoaches (v. l.) Brigitte Schumacher, Büchereileiterin Mareike Poté sowie Birte Nicolaisen. Foto: kjt

In der Hinterhand gebe es weitere Coaches, die einspringen können, wenn im kommenden Schuljahr neue „Spieler“ dazukommen sollten, so die Büchereileiterin.

Schule mit im Leseboot

Das Lese-Fitnesstraining wird über die Schule an die Elternhäuser weitervermittelt. Wer möchte, kann sein Kind einmal die Woche zum Training in die Bücherei bringen oder selbst hingehen lassen.

In der Auftaktsaison war eine kleine Mannschaft von knapp zehn Akteuren zusammengekommen, die Woche für Woche mit den Coaches nicht nur gelesen, sondern auch geschnackt und gespielt haben, denn das Lesetraining soll ein ganz ungezwungenes Miteinander sein.

Genau das sei für sie ausschlaggebend gewesen, sich von Mareike Poté überreden zu lassen, sagt Lesecoach Birte Nicolaisen.

Sie ist pensionierte Sonderschulpädagogin mit Fachgebiet Förderunterricht. Das Leseangebot sei aber kein Förderunterricht und keine Nachhilfe. Es sei ein Üben und Trainieren in lockerer Atmosphäre. Das sei ihr wichtig gewesen, wie sie sagt.

Lesen, spielen, schnacken

„Und dann ist die Bücherei ein sehr geeigneter Ort. Hier wird man ja regelrecht zum Lesen animiert, und es ist ganz normal, Bücher um sich herum zu haben“, so Birte Nicolaisen.

In der Bücherei gibt es nicht nur jede Menge Lesematerial, sondern auch Spiele, die bei jeder Trainingseinheit gespielt werden. Das Motto „Lesen macht Spaß“ soll vollends zum Tragen kommen.

Mit Erdbeeren bedankte sich Büchereileiterin Mareike Poté bei den Lesetrainerinnen Brigitte Schumacher und Birte Nicolaisen (v. r.). Foto: kjt

Die meisten des Leseteams mit Zweit- und Viertklässlerinnen und -klässlern signalisierten beim Abschlusstreffen gegenüber dem „Nordschleswiger“, eine weitere Saison nach den Sommerferien dranzuhängen zu wollen.

Sollten sich Neuzugänge ankündigen, dann ist Managerin Mareike Poté gern bereit, zusätzliche Coaches zu mobilisieren.

Interessierte Eltern und deren Kinder brauchen sich einfach nur an die Bücherei wenden, um im Trainingsbetrieb aufgenommen zu werden.