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Neue Ausstellung: 1864 – in alten Illustrierten gestöbert

Brand Sonderburg

Sonderburg brennt, Bombardement am 3. April 1864

150 Jahre ist es her – der Deutsch-Dänische Krieg, der sich bei uns in der Gegend vorwiegend um die Düppeler Schanzen bei Sonderburg abspielte.

Anfang 1864 schickten die Preußen und Österreicher ihre Armeen auf den Weg nach Norden und überquerten am 1. Februar 1864 die Eider – der Start eines Krieges, bei dessen Ende Dänemark mit Schleswig-Holstein auch Nordschleswig abtreten musste.

Die dänischen Soldaten wurden bis nach Düppel zurückgedrängt, wo sie zur Verteidigung die 10 ringförmig angeordneten Schanzen errichteten. Angespitzte Holzpalisaden, Wolfsgruben, vergrabene Messer und Eggen sollten die Feinde abwehren.

Heftig war der Kampf, Sonderburg wurde bombadiert und brannte. Letztendlich mussten die Dänen die Niederlage anerkennen.

fluchtFlucht der Zivilbevölkerung aus Sonderburg mit Hab und Gut, 3. April 1864

Der Deutsch-Dänische Krieg erregte internationale Medien-Aufmerksamkeit. Englische, französische und sogar japanische Korrespondenten wurden ins Krisengebiet geschickt, zu den Kriegsreportern kamen die „Special Artists“, heute würde man Bildreporter dazu sagen. Sie sollten für die Mitte des 19. Jahrhunderts entstandenen Illustrierten das Bildmaterial liefern, Szenen des Krieges festhalten.

Ihre im Kriegsgetümmel entstandenen Zeichnungen wurden per Kurier an die Zeitungen in Paris, London, Leipzig und Wien geschickt. Holzschneider schnitzten dann Druckvorlagen in Holz für die Zeitungsausgabe.

Diese Illustrationen des Krieges 1864 rund um Düppel und Sonderburg sind jetzt hier in der Bücherei zu sehen. Die Original-Ausschnitte aus den Illustrierten aus 1864 stammen aus einer Sammlung, die uns Hans Joachim Kürtz freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat.

Die Ausstellung ist vom 08.04. – 30.05.2014 in den Öffnungszeiten der Bücherei zu besichtigen.

Düppelmühle

Die zerschossene Düppeler Mühle

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Veranstaltungen

Ein kleiner Streifzug durch Tingleffs Geschichte

Tinglev Station før 1920Rund 80 interessierte Zuhörer kamen gestern zu einem spannenden Streifzug durch Tingleffs Geschichte, zu dem Tinglev Bibliotek und die Deutsche Bücherei eingeladen hatten.

Bent Pawlowski und Leif Christiansen vom Lokalhistorischen Archiv in Tingleff wussten lebhaft und anschaulich zu erzählen, wie sich Tingleff von einer kleinen Ansammlung von Höfen rund um die Kirche (und dazu gehört auch das Gebäude der Deutschen Bücherei) zu einer Kleinstadt mit eigenem Bahnhof entwickelte.

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Von mysteriösen Moorleichen war die Rede, vom Brand des Kirchturms, der das Blei auf dem Dach schmelzen ließ, von einer Mühle auf dem heutigen Zentrumplatz, die Stein für Stein aus Sonderburg abgebaut und in Tingleff wieder aufgebaut wurde.

Im Mittelpunkt aber stand der Bahnhof, der vor 150 Jahren, am 15. April 1864, eingeweiht wurde. Leif Christiansen hatte in mühevoller Recherche und Kleinarbeit ein Modell des Bahnhofes nachgebaut, nur an Hand von noch wenig existierenden Fotos.

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Gut konnte man den Wasserturm erkennen, der für die Befüllung der damaligen Dampflokomotiven benötigt wurde. Auch von den „Schwellenhäusern“ wurde erzählt, die man, für damalige Verhältnisse mit 70qm relativ groß, aus gebrauchten Eisenbahnschwellen baute.

Viele Kindheitserinnerungen wurden beim vorwiegend älteren Publikum wach, die noch als kleine Steppkes in der Remise gespielt oder Verwandte in den Schwellenhäusern besucht hatten. Gerade solche Erinnerungen sind für das Lokalhistorische Archiv Gold Wert, so konnten auf alten Fotos von Post- oder Eisenbahnmitarbeitern Personen identifiziert werden, bei denen man sich nicht ganz über den Namen im Klaren war. Bent Pawlowski rief noch einmal dazu auf, bevor man irgendwelche alten Fotos oder Erinnerungsstücke wegwerfe, doch erst das Lokalhistorische Archiv zu kontaktieren, damit diese für die Nachwelt bewahrt werden könnten.

Dies, so waren sich alle Beteiligten, ob Zuschauer oder Veranstalter, einig, war wohl nicht der letzte historische Abend in gemeinsamer Runde, die Liste der möglichen Themen ist noch lang.

Bahnhof

 

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Aktuelles Veranstaltungen

Und der Nordschleswiger schreibt….

als Ankündigung zu unserer nächsten Veranstaltung „Als die Eisenbahn nach Tingleff kam“ am Donnerstag, 3. April, 19 Uhr im Bürgersaal.

Alle sind willkommen, der Eintritt ist frei.

Nordschleswiger

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Aktuelles Veranstaltungen

Als die Eisenbahn nach Tingleff kam… – Vortrag am 3. April

Noch eine Veranstaltung erwartet uns nächste Woche:

Bent Pawlowski und Leif Christiansen vom Lokalhistorischen Archiv laden uns zu einer Reise in die Geschichte Tingleffs ein. Am 15. April 1864 wurde der Bahnhof in Tingleff eingeweiht und kann damit sein 150jähriges Jubiläum feiern.

An das Eisenbahnnetz angeschlossen zu sein, hat Tingleff zum Verkehrsknotenpunkt in der Region gemacht. Hier kreuzten sich die Züge von Süd nach Nord und von West nach Ost.

Wie sich Tingleff vom Kirchspiel zur verkehrswichtigen Stadt entwickelt hat, werden die beiden unterhaltsam schildern, mit vielen alten Fotografien aus dem Archiv unterlegt.

Gleichzeitig wird ein Modell des Bahnhofes um 1930 im Foyer zu bewundern sein.

Es handelt sich erneut um eine Zusammenarbeit mit Tinglev Bibliotek, der Vortrag wird auf deutsch und dänisch gehalten. Der Eintritt ist frei.

 

Donnerstag, 03.04.2014 – 19 Uhr im Bürgersaal Tingleff

Tinglev Station juni 1887 nr  47-1