Seid ihr neugierig, was die Chefin so liest?

Durch Zufall fiel Claudia das Buch „Daheim“ von Judith Hermann in die Hände. Neugierig geworden, nahm sie es mit in die Weihnachtsferien und wurde überrascht. Das Buch ist in der Presse hochgelobt, der Deutschlandfunk tituliert: „Neubeginn am Schweinestall“ .
Aber auf den kürzesten Nenner „Frau wagt Neuanfang in Haus an Küste“ mag sich Claudia nicht beschränken. Ihr gefiel die Sprache der Autorin, die skurrilen Figuren, die Bilder, die das Buch im Kopf entstehen ließ. Kein Buch, das man in einem Zug durchliest, sondern in Happen zu geniessen, so empfand sie die Lektüre, die sie nicht mehr losließ.
Die Erzählerin spielt mit Bildern, das „Zuklappen“ kommt zum Beispiel durchgehend im Buch vor. So bei der Marderfalle, die sie beim Nachbarn Arild ausleiht (fängt sie den Marder eigentlich jemals?), so bei der Kneipe, die „Shell“ / Muschel heißt, so beim Kühlschrank, der aufklappt.
Lange kann man sich mit dem Buch beschäftigen, und auch Claudia musste beim Abgeben des Buches das Ende noch einmal lesen. „Unbedingt lesenswert!“ so ihr Urteil.
Ganz anders ist das zweite Buch, das sonntäglich hervorgeholt wird. Claudia liest jeden Sonntag 2 Gesänge aus der „Göttlichen Komödie“ von Dante Alighieri. „Wenn ich in dem Tempo weitermache, bin ich in 2 Jahren fertig“, schmunzelt Claudia. Der Text hat eine enorme Wirkung auf sie, auch wenn sie vieles vom historischen Zusammenhang nicht versteht. Ihr Exemplar ist ein kleines, handliches Taschenbuch mit Anmerkungen. Claudia findet es spannend, sich auf eine andere Zeit und eine andere Sprache einzustellen, das Gehirn auf den Text umzupolen. Mittlerweile ist sie der Hölle entronnen und im Fegefeuer gelandet.
Dieses sonntägliche Ritual kann sie nur empfehlen, es ist sowohl sprachlich wie inhaltlich bereichernd.
