Mehr als 40 Zuschauer hatten den Weg nach Tingleff gefunden, um den Vortrag über Helgoland, Zankapfel zwischen den Dänen, Deutschen und Briten zu hören. Eingeladen hatte Historiker und Archivar Frank Lubowitz im Rahmen der Schleswigschen Gespräche.
Diese finden normalerweise im Wechsel in Flensburg und Apenrade statt, mussten diesmal aber wegen Terminüberschneidung nach Tingleff ausweichen. Darüber freuten sich besonders die Ortsansässigen, die zahlreich erschienen, sehr zur Freude von Frank Lubowitz, der eigentlich nur mit halb so vielen Zuschauern gerechnet hatte.
Marco Petersen, Historiker in der Schleswigschen Sammlung der Dansk Centralbibliotek for Sydslesvig, Flensburg, führte uns durch die wechselreiche, umkämpfte Geschichte der kleinen Insel in der Nordsee, die seit dem 12. Jahrhundert nachweislich von den verschiedenen Königshäusern begehrt war. Waren es erst die Heringsströme, die Profit versprachen, spielten später auch militärische Überlegungen eine wichtige Rolle. Die Helgoländer selbst wurden dabei nie gefragt.
Nach einem sehr informativem Vortrag konnten sich die Zuhörer beim Kaffe und von Anja selbstgebackenem Kuchen stärken, bevor es weiterging mit einer Fragerunde. Viele interessierte Fragen wurden gestellt, nicht alle konnten spontan beantwortet werden, „aber das werde ich näher untersuchen“, versprach Marco Petersen. Auch der anwesende Kreispräsident von Pinneberg, Burkhard Tiemann, zu dessen Kreis Helgoland gehört, konnte Informationen beisteuern.
Mit einem kleinen Geständnis wartete Marco Petersen am Ende auf:“ Ich war noch nie auf Helgoland! Aber es ist fest für nächstes Jahr eingeplant!“.