
Lukas Hainer, Autor und Liedschreiber, hat uns netterweise seine Kinderbücher signiert, die er im Rahmen der Kinder- und Jugendbuchwochen vor vollem Haus präsentiert hat.
So bringt das Lesen gleich noch mehr Spaß!
10. November 2022 Tingleff/Tinglev
Mit der Familie ist er mittlerweile ganz nach Flensburg gezogen. Zur Lesung in der Deutschen Schule Tingleff hatte es der aus München stammende Autor Lukas Hainer somit nicht weit.
Mareike Poté, Leiterin der Deutschen Bücherei Tingleff, hatte den 34-Jährigen im Rahmen der Kinder- und Jugendbuchwochen für einen „Auftritt“ gewinnen können.
Dreh- und Angelpunkt seiner Lesung für die Klassen eins bis vier der Deutschen Schule Tingleff war sein Kinderbuch „König der Piraten“.
Dass der Autor ein Faible für Seeräubergeschichten hat, kommt nicht von ungefähr.
Lukas Hainer ist seit vielen Jahren in erster Linie Liedtextschreiber und hat für namhafte deutsche Künstler und Bands geschrieben, darunter für die bekannte Seemannsband „Santiano“.
Über die Zusammenarbeit mit dieser Gruppe hat sich sein Interesse an Piratengeschichten verfestigt, so Hainer zum jungen Publikum, das in der Aula mehrmals die Gelegenheit bekam, Fragen zu stellen.
„Ich schreibe am liebsten Fantasiegeschichten und mag es, wenn ein besonderer Humor dabei ist“, erwähnte Hainer.
Der Kinoklassiker „Fluch der Karibik“ habe ihm gefallen und ihn inspiriert, eigene Seeräubergeschichten zu schreiben.
Wie der 34-Jährige vor der Lesung dem „Nordschleswiger“ verriet, war der Ursprung seiner mittlerweile zwei Piratenbücher ein Kinder-Musical im Stile des Formates „Tabaluga“, das in Zusammenarbeit mit „Santiano“ entstanden war.
Bevor der vielseitige, musikbewanderte Autor Auszüge aus dem Piratenbuch vorlas, gab es noch Schiffs- und Piratenkunde.
An einem Schiffsmodell, „das leider etwas ramponiert ist, weil ich es zu lange meinen Kindern überlassen habe“, so Hainer, wurden die wichtigsten Dinge durchgegangen.
Die Kinder konnten dabei viele Details benennen. Insbesondere die Drittklässlerinnen und Drittklässler wussten gut Bescheid. Im Vorfeld hatten sie sich mit Lehrerin Rikke Jakobsen bei einem Projekt mit dem Thema der Piraten auseinandergesetzt.
Die Zuhörenden lernten den jungen Freddy kennen – die Hauptfigur der Geschichte.
Freddy erfährt vom alten Seebär Kork, dass der Kaiser in weiter Ferne den König aller Piraten krönen will.
Mit dem etwas schrulligen Seemann und dessen sehr heruntergekommenen Schiff, macht sich Freddy auf eine Seereise zur Krönung. Er macht sich die große Hoffnung, dass sich sein verschollener Vater und Vollblutpirat dieses Ereignis nicht entgehen lassen wird und er ihn endlich wiedersehen kann.
Wie die Geschichte wohl ausgehen wird, fragten sich sicherlich viele Kinder nach der Lesung.
Die Lösung: Nachlesen oder auch nachhören – das Buch gibt es auch als Hörspiel.
Auch dieses Jahr begleiten Autorinnen und Autoren der Kinder- und Jugendbuchwochen mit kleinen Videos durch die Adventszeit. Auch Ulf Blanck, der bei unserer diesjährigen Lesung die Kinder nachdrücklich begeistert hat, ist dabei.
Vorgelesenbekommen ist fast so schön wie Selberlesen – schaut mal rein!
So gut wie alle Hände streckten sich in die Höhe! Natürlich kennen die 2., 3. und 4. Klässler die drei 10jährigen Detektive Justus, Jonas und Peter.
Auch, dass die drei in Rocky Beach in Kalifornien leben und Justus Lieblingskuchen der Kirschkuchen seiner Tante ist, war nicht schwer zu lösen.
Ulf Blanck, seit über 20 Jahren der Autor der 3 ??? Kids, war im Rahmen der Kinder- und Jugendbuchwochen zu Besuch in Tingleff und las und erzählte aus seinen Büchern. Die Bücherei hatte eingeladen, die Deutsche Schule stellte dankenswerter Weise die Räumlichkeiten.
„Ein voller Erfolg!“ waren sich alle Anwesenden einig. Abwechselnd las Ulf Blanck vor, erzählte, beantwortete die vielen Fragen, die den Kindern auf der Seele brannten – und:
Er hatte echtes Fingerabdruckpulver mitgebracht und demonstrierte, wie man Fingerabrücke sichert. „Ihr könnt dazu einfach das Pulver nehmen, das beim Bleistift anspitzen übrig bleibt“, verriet er den kommenden Detektiven. Gesagt getan, auf der chinesischen Vase wurden 6 Fingerabdrücke sichtbar, die mit einem Tesastreifen gesichert wurden. „Das war sicher jemand mit 6 Fingern“, scherzte der Autor.
Hatten in der ersten Lesung die Tingleffer Schüler eine unterhaltsame Unterrichtsstunde, durften im zweiten Teil die Schüler der Pattburger, Rapstedter und Buhrkaller Schule auch etwas über die neue Buchreihe mit Rick Nautilus erfahren. (Coronabedingter Abstand wurde eingehalten).
Dass mittendrin der Strom ausfiel und alle im novemberlich-nieseligen Dämmergrau saßen, störte weder die Konzentration der Kinder noch den Vortrag des Autoren.
Das Highlight war die kleine Leseprobe und die signierte Autogrammkarte, die jedes Kind zum Abschluß bekam.
Ein Schüler hatte seine gesammelten 3 ??? Kids Bücher zum Signieren mitgebracht.
Die Buhrkaller Schüler hatten ihre eigenen Autogrammkarten vorbereitet, die bereitwillig zusätzlich signiert wurden.
Vielen Dank an einen engagierten, empathischen und sympathischen Autor, der die Kinder über eine Stunde lang zu fesseln wusste.
Alljährlich können die Büchereien in Nordschleswig und Schleswig-Holstein namhafte Kinder- und JugendbuchautorInnen in Büchereien, Schulen und Kindergärten einladen, die aus ihren Werken lesen und den Kindern den Alltag eines Schreiberlings näher bringen.
Aber dieses Jahr ist alles anders, viele Lesungen sind ausgefallen oder fanden digital statt.
Die Büchereizentrale Schleswig-Holstein hat sich deshalb zur Adventszeit etwas Besonderes ausgedacht:
Autorinnen und Autoren der diesjährigen Kinder- und Jugendbuchwochen haben kurze Videos für alle Kinder aufgenommen, in denen sie kleine Advents- oder Weihnachtsgeschichten vorlesen.
Und das Schöne ist: JEDER kann sich diese Videos ansehen, ob groß oder klein, ob Kindergarten oder Großeltern.
Viel Spaß mit Lieselotte / Alexander Steffensmeier, 3??? Kids / Ulf Blanck, Rainer Rudloff, Charlotte Habersack oder oder oder…..
Schaut einfach mal rein – die Liste der Videos wird im Laufe des Dezembers noch erweitert.
Autorin Nasrin Siege, Jahrgang 1950, stammt aus dem Iran und zog mit der Familie nach Deutschland, als sie neun Jahre alt war.
Sie wuchs in Hamburg und Flensburg auf, studierte später Psychologie und lebte viele Jahre in Afrika, wo sie sich unter anderem um Straßenkinderprojekte kümmerte.
Mit Gleichgesinnten gründete sie den Verein „Hilfe für Afrika“. Ihr Engagement in Afrika spiegelt sich viel in ihrer Arbeit als Autorin wider.
Davon konnten sich am Freitag Grundschüler der Deutschen Schule Tingleff bei einer Lesung ein Bild machen. Mareike Poté, Leiterin der Deutschen Bücherei Tingleff, hatte die vielseitige Frau im Rahmen der Kinder- und Jugendbuchwochen in die Schule eingeladen.
Afrikanische Märchen
Wie ist das Leben so in Afrika, was ist da ganz typisch, und was ist ganz anders? Das erfuhren die Kinder bei den kleinen Märchen, die Nasrin Siege vortrug.
Anhand ihrer Erzählungen, die sie mit Bildern untermalte, erfuhren die älteren Zuhörer der Klassen drei und vier auch, dass es viele Kinder in Afrika gibt, die Not leiden und nicht einmal ein Zuhause haben.
Sie leben auf der Straße und haben oft nichts zu essen. „Der Hunger ist wie ein Löwe. Er brüllt, wenn er unzufrieden ist“, sagte Nasrin Siege.
Die Metapher griff sie mehrmals auf, und sie bezog die Schüler bei ihrem Gastauftritt immer wieder mit ein. Es war eine Mischung aus Lesung, Erzählung und Gesprächsrunde, die die Schüler zum Nachdenken anregte.
Artikel Nordschleswiger, 15. November 2019
Dramatische Musik durchflutete den Saal der Nachschule, in dem die 5. – 7. Klässler der Deutschen Schulen Pattburg, Tingleff und Buhrkall versammelt waren. Der Kölner Autor Markus Stromiedel war mit seinem Wohnmobil angereist, um vor versammelter Mannschaft aus seinem „Torwächter“ zu lesen. Im Rahmen der Kinder- und Jugenbuchwochen gastierte er im Norden und machte auch einen Abstecher nach Dänemark.
Das eindrucksvolle Titelbild stimmte, so wie die Musik, auf die spannende Geschichte ein, die Stromiedel auch mit Augenmerk auf männliche Wenigleser geschrieben hat. Einen Kniff, den er als versierter Drehbuchautor von „Tatort“ und „Großstadtrevier“ kennt, ist der Cliffhanger, mit dem seine Kapitel enden, so dass man „nur noch schnell weiterlesen muss, um zu sehen, ob es gut ausgeht“.
Danach war Fragestunde, in dem Stromiedel versprach, alle Fragen ehrlich zu beantworten, und zu begründen, wenn er Fragen nicht beantworten wollte. Das nutzten die Schüler ausgiebig. Besonders interessierte sie, ob man vom Kinderbuchautordasein leben könnte. „Nein“, so die Antwort, aber er sei ja auch Drehbuchautor und mache Lesungen. Sie bräuchten sich nicht zu sorgen. Ob seine Kinder seine Bücher auch lesen würden? „Ja“, sie seien die ersten, die die Manuskripte zu Gesicht bekämen. Ihre Kritik, positiv wie negativ, sei ihm sehr wichtig und würde in das Buch einfließen.
Auch die Nachschüler kamen in den Genuß der Lesung. Hier ging Stromiedel vermehrt auf das Dramaturgische ein. Wie schafft man es, Spannung zu erzeugen? Wie lange dauert die Szene, die sich im Buch über 6 Seiten erstreckt, in Wirklichkeit? Was bezweckt der Autor mit dem vorgelesenen Kapitel, warum beschreibt er die Situation auf diese Weise?
Die Lehrerin freute sich: „Das greifen wir morgen gleich im Unterricht auf!“ Und mit Autogrammkarten bewaffnet, verliessen die Schüler frohgemut den Raum.
Vielen Dank für einen unterhaltsamen, einfühlsamen, informativen Vormittag, Markus Stromiedel!
Mit seinen 25 Jahren ist Silas Matthes nur 10 Jahre älter als die versammelten Nachschüler, die ihm begeistert zuhörten. Kurzerhand fing Silas an, aus seiner Fantasy-Reihe „Kings&Fools“ zu lesen, die er zusammen mit Natalie Matt verfasst. Kein Mucks war zu hören. Erst mit 18 Jahren habe er das Schreiben für sich entdeckt, so Silas. Um dies zu seinem Beruf machen zu können, habe er „Kreatives Schreiben“ in Hildesheim studiert, einer von zwei Studienorten in Deutschland, an denen man das überhaupt kann. Die Aufnahmezahlen sind gering, so sei er froh gewesen, dass es im zweiten Anlauf geklappt hatte.
Leicht war es allerdings nicht, denn eingereichte Texte wurden grundsätzlich von den Kommilitonen zerfetzt, und es gehörte eine gehörige Portion Selbstbewusstsein dazu, weiterzumachen.
Silas erzählte vom langwierigen frustrierenden Weg von der Idee zu einem Manuskript über die Suche nach einem Verlag über 100fache Korrekturen, bis endlich das fertige Buch per Post eintrifft. Dieser Glücksmoment sei die ganzen Strapazen wert, so Silas, und gab den Schülern mit auf den Weg:“ Wenn euch wirklich etwas interessiert, ob Schreiben, Sport oder Musik, lasst euch nicht durch Widerstand und Hindernisse entmutigen. Ihr könnt euer Ziel erreichen, und dann war das den mühsamen Weg wert.“
Mit „Miese Opfer“, einem Buch über Freundschaft, aber auch übers Mobben, ist Silas ein erfolgreiches Erstlingswerk gelungen. Dieses Buch stellte er den 8. und 9. Klässlern der Deutschen Schule Tingleff in der zweiten Lesung vor.
Eine Herausforderung am frühen Vormittag erwartete die 9. und 10. Klässler der Deutschen Nachschule Tingleff am gestrigen Mittwoch. Zu Besuch war die Autorin Holly-Jane Rahlens . Wie ihr Name schon erahnen lässt, ist sie gebürtige Amerikanerin, lebt aber schon seit Jahrzehnten in Berlin. Und genauso zweigeteilt hielt sie ihre Lesung. Im Mittelpunkt stand ihr Science-Fiction Roman „Everlasting – Der Mann, der aus der Zeit fiel“. Die Auszüge, die sie aus dem Buch präsentierte, las sie auf Deutsch, Moderation und Frage und Antwort fanden auf Englisch statt – eine kleine Herausforderung für die Schüler, die diese aber gerne annahmen und gespannt den Ausführungen folgten. Auch bei den vorgelesenen Szenen des Buches galt es, aufmerksam zu sein. Schließlich wartete eine kleine Verlosung auf die Schüler. Die glückliche Gewinnerin bekam ein Exemplar des Buches geschenkt, natürlich mit persönlicher Widmung der Autorin.
Die anderen können es sich in Kürze in der Bücherei ausleihen, es ist bereits im Buchhandel bestellt!
Aber nicht nur die Schüler stellten neugierig Fragen, auch Frau Rahlens, in Begleitung ihres Ehemannes, zeigte sich sehr interessiert an Dänemark, an der Deutschen Minderheit und insbesondere an der Deutschen Nachschule – kein Wunder, bei dem leckeren Frühstück, dass die Hauswirtschafterei auftischte! Erstaunt erfuhr sie, dass auch viele Schüler aus Deutschland die Schule für ein Jahr besuchen und gemeinsam mit den anderen Schülern aus Dänemark, aber auch aus Polen, Russland und Litauen wohnen.
Und so fand sich in dem Dankeschön-Beutel, den Deutsch- und Englischlehrerin Ingrid Berndsen im Anschluß an die Veranstaltung überreichte, nicht nur edle Tropfen, sondern auch vertiefende Informationen.
Wir danken Frau Rahlens für einen vergnüglichen und lehrreichen Vormittag und der Nachschule für ihre alljährliche herzliche Gastfreundschaft!