Mit Freude habe ich folgenden Artikel in der dänischen Tageszeitung „Politiken“ gelesen, der mein Anliegen, das Vorlesen in der Familie zu fördern, unterstützt:
Dass das abendliche Vorlesen den Wortschatz und die gesamte sprachliche Entwicklung des Kindes fördert, ist allgemein bekannt. Nun unterstreicht Dr. Kerstin Plessen, Professorin der Kinder- und Jugendpsychatrie, Kopenhagen, noch einmal deutlich: Vorlesen fördert die kognitive Entwicklung des Kindes, lehrt es, sich zu vertiefen, sich zu konzentrieren, zu reflektieren und abstrakt zu denken. Es fördert die Empathie, das Einleben in die Gefühle der Mitmenschen.
Der dritte wichtige Punkt ist die Verbindung zwischen Elternteil und Kind, die sich durch das abendliche Vorleseritual bildet, das „attachment“. Ruhe und Vertiefung, das „Für-einander-da-sein“, ermöglicht dem Kind, eine Bindung zu Mutter oder Vater aufzubauen und damit in sich selbst zu ruhen. Tierversuche haben gezeigt, dass ein unstabiles, unvorhersehbares Heim einen konstant hohen Stresspegel im Tier aufbaut, was am Stresshormon Kortisol messbar ist. Dieses hat eine negative Auswirkung auf die Entwicklung des Gehirns, insbesondere des Hippocampus, der für das Langzeitgedächtnis zuständig ist.
Natürlich ist das abendliche Vorlesen keine Allheilmedizin, aber es ist ein Schritt auf dem richtigen Weg zu einer gesunden, psychisch stabilen Persönlichkeit.