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Tief verschneite Krimiempfehlung

Während draußen endlich einmal Schnee fällt und ein eisiger Wind die Straßen verwehen lässt, mache ich es mir vor dem Ofen gemütlich. Ein Stapel „Louise Penny“ Krimis liegen vor mir und in Gedanken bin ich zurück in Québec, das wir vor 3 Jahren zur Weihnachtszeit besuchten. Hier sind mir die Louise Pennys Krimis zum ersten Mal begegnet.

Eiskalt fegte der Wind durch das verschneite Québec. Auf dem Sankt Lorenz Strom schoben sich dicke Eisschollen stromabwärts.

Das Morrin Centre, ein ehemaliges Gefängnis, beherbergt seit 1868 die „Literary and Historical Society of Quebec“ in einer wunderschönen Bibliothek.

Im 6. Fall „Heimliche Fährten“ muss Chief Inspector Gamache in dieser Bibliothek einen Mord an einem Hobbyarchäologen aufklären, dessen Leiche im Keller gefunden wurde.

Louise Penny ist im amerikanischen Raum eine renommierte und gern gelesene Autorin. In der Gamache Reihe sind im Original bereits 16 Bände erschienen, die vielfach ausgezeichnet und in 29 Sprachen übersetzt wurden. Eine Verfilmung als Serie ist geplant, so bald die gesundheitliche Lage es zulässt.

Nun endlich sind die ersten 8 Bände auf Deutsch erschienen. Bereits die liebevoll gestalteten Cover stimmen auf die Handlung ein. Weit entfernt von den Crime noir Krimis aus Skandinavien, die sich an brutalen Szenen übertreffen, taucht der Leser hier ein in das kanadische Landleben. Die meisten der Bücher spielen in dem fiktiven Dorf Three Pines, außerhalb Montréals gelegen.

Die Bücher haben etwas von den gemütlichen Krimis, die wir aus England kennen. Hier übertrifft sich die Autorin nicht mit Greueltaten, sondern lässt die Morde in einem begrenzten dörflichen Umkreis aufklären. Es sind Krimis in leisen Tönen. Chief Inspector Gamache ist eine charmante Hauptfigur. Ganz im Geiste der klassischen Detektive löst er die Verbrechen und taucht ein in Hintergründe der Taten.

Gleichzeitig nimmt uns die Autorin mit auf eine Reise in das malerische Kanada. Die Zweisprachigkeit des Landes wird im frankophonen Québec und Umland gerne zum Anlass genommen, sich über die Engländer zu amüsieren.

Diese warmherzige Reihe mit dem liebenswerten Ermittler und dem malerischen Dorf Three Pines wächst einem mit jedem Band mehr ans Herz und sei hiermit gerne empfohlen.

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Büchereien

Büchereibesuch in Kanda – Québec ganz in weiß

Montmorency Wasserfall

Kurz außerhalb von Québec befindet sich der Montmorency Wasserfall, der sein Wasser 83 m in die Tiefe stürzen lässt. Damit ist er höher als die Niagara-Fälle. Im Winter vereisen Fluß und Mündung, so dass man von der verschneiten Holzbücke, die den Wasserfall überzieht, auf eine Eislandschaft blickt.

Im Hintergrund ist der St. Lawrence River zu sehen, in den die Wassermassen hineinfließen.

Ganz in weiß ist auch die nächste Bibliothek, die wir in Québec anschauten. Gegenüber des Morrin Centers, das wir das letzte Mal besuchten, befindet sich in einer ehemaligen methodistischen Kirche (plus Glasanbau) das Maison de la littérature.

Hier sammelt und promoviert man die französchischsprachige kanadische Literatur, insbesondere aus der Québecer Region.

Das Innere ist ganz in weiß gehalten. Durch hohe Fenster fällt das Sonnenlicht herein.

Hier muss man, dem alten Klischee entsprechend, im Flüsterton miteinander sprechen, da der Ton durch den hohen Raum getragen wird.

Ein Blick von der Empore

Das Maison de la littérature  versteht sich als Kulturvermittlungszentrum. Im Nebengebäude wohnt ein Autor „in residence“, es werden regelmässig Lesungen, Vorträge und Musikveranstaltungen abgehalten. Die Regale stehen auf Rollen, so dass man schnell Platz schaffen kann.

Man kann spüren, dass man sich in ehemaligen Kirchenräumen aufhält.

Hier und da stösst man unvermutet auf Skulpturen und Kunstwerke,

und hier dürfen die Besucher mit Worten spielen.

Richtung Empore

Und mit einem Blick auf einen wunderschönen Sonnenuntergang über dem St. Lawrence River verabschieden wir uns von Québec.

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Büchereien

Auf Büchereibesuch in Kanada – Québec

Hoch über dem vereisten St. Lawrence River liegt die wunderschöne Altstadt von Québec. Wir befinden uns im französischsprachigen Teil Kanadas, doch auch mit Englisch kommt man gut über die Runden. Trotz der rund 500.000 Einwohner halten sich die riesigen Hochhausbauten anderer nordamerikanischer Städte in Grenzen.

Bei den Touristen besonders beliebt ist die mit Kopfsteinpflaster versehene Altstadt mit dem Châteu Frontenac, der Zitadelle, den kleinen Lädchen. Auffallend viele Koreaner besuchen die Stadt, der Grund: eine von über 250 Millionen Zuschauern gesehene koreanische Soap Opera hat Episoden in Québec gedreht.

In diesem ehrwürdigen Gebäude in der Altstadt Québecs befindet sich das Morrin Centre. In früheren Jahren war hier ein Gefängnis, später ein College untergebracht. Jetzt ist es das Zentrum der englischsprachigen Literatur und Kultur in Québec.

Die altehrwürdige „library“ ist einen Besuch wert.

Man fühlt sich in vergangene Jahrhunderte zurückversetzt.

Mit Büchern gefüllte Holzregale zieren alle Wände. Über eine hölzerne Wendeltreppe gelangt man auf die Empore.

Schwere gußeiserne Heizkörper wärmen den Raum, während es draußen bei -14 Grad friert.

In Vitrinen werden alte Schätze aufbewahrt, seien es alte Kinderbücher

oder Kinderspielzeug aus vergangenen Tagen.

Die Kinderecke wird zur wohlverdienten Pause genutzt, schließlich wird die arme Tochter immer wieder und überall in Büchereien geschleppt….

(so ist das, wenn die Mutter Bibliothekarin ist! 🙂 )

Man beachte die ausgesprochen kleidsamen Schuhe, die man am Eingang des Morrin Centres ausgehändigt bekommt. Straßenschuhe müssen draußen bleiben.

Und natürlich wird hier nur im Flüsterton gesprochen.

Die Bibliothek des Morrin Centres erfreut sich großer Beliebtheit, denn hier geschah ein Mord.

„Bury your dead“ ist der sechste Band der kanadischen Krimiautorin Louise Penny, in dem Chief Inspector Armand Gamache in Québec und besonders in dieser Bibliothek ermittelt.

Gut behütet geht es wieder hinaus in die Kälte.