Tinglev Bibliotek und die Deutsche Bücherei Tingleff hatten zu einem Vortrag über schottischen Whisky geladen und rund 20 Zuhörer folgten der Einladung. Die Professoren Peifer und Lüning von der Schleswig-Holsteinischen Universitätsgesellschaft Kiel nahmen uns mit auf eine Reise zu den Destillerien Schottlands.
Wir bekamen Einblick in den Prozess der Whiskyherstellung, der sich in den Anfängen wenig von anderen Schnapsproduktionen unterscheidet. Erst in der Reifephase in großen Eichenfässern kommt das unvergleichliche, individuelle Whiskyaroma zum Zuge.
Diese Fässer sind ursprünglich für die Herstellung von Bourbon, Portwein oder Sherry benutzt worden, deren Aroma jetzt die Reifung des Whiskys prägt.
Und wie unterschiedlich und vielfältig der Geschmack des Whiskys ist, durften die Zuhörer am eigenen Leibe erfahren.
Ausgesuchter Whisky, vom Blended Scotch Whisky „Famous Grouse“ (Vorbild für das verrückte Moorhuhn-Computerspiel) zum Single Malt Whisky mit je seinem ausgeprägten Aroma, wurde während des Vortrages ausgeschenkt.
Drei Dinge sind bei der Beurteilung ausschlaggebend: das Aroma, das sich besonders intensiv entfaltet, wenn man eine Weile die Hand über das Glas legt, der Eindruck, den man beim Trinken im Munde bekommt, und letztendlich der Abgang, das Gefühl, wenn man hinunterschluckt.
Und wie nuanciert der Whisky von Kennern beschrieben wird, liest sich oben. Ganz besonders intensiv schmeckte der Laphroaig von der Insel Islay, wo das reiche Torfvorkommen zur Whiskyherstellung verwendet wird. „Entweder man hasst ihn oder man liebt ihn“, so die Aussage von Prof. Lüning. Und wahrhaftig, das intensive Räucheraroma füllte schnell den ganzen Raum und spaltete die Lager.
Informativ und unterhaltsam war der Vortrag, aber ausruhen konnte man sich nicht dabei.
Jeder Zuhörer hatte eine Fernbedienung vor sich liegen, mit der die Quizfragen beantwortet werden mussten, die unvermutet im Vortrag auftauchten. Leicht war anders. Den Zuhörern und den Vortragsrednern hat der Abend viel Spaß gemacht. Im Anschluß des Vortrages saß man noch gemütlich zusammen und konnte Fragen stellen, während man den einen oder anderen Whisky noch einmal probierte.
Ein kleiner Hinweis während des Vortrages – aber die meisten hatten ohnehin ihr Auto stehen lassen oder für den Rücktransport gesorgt.
Einen herzlichen Dank an die beiden Professoren für einen gelungenen Vortrag!