Bücher kann man lesen und auch als Hörbuch hören. Letzeres bietet sich an, wenn man täglich eine lange Anfahrt zur Arbeit hat.
Ingela hat sich die ungekürzte Fassung von
Olga von Bernhard Schlink
angehört, gelesen von Burghart Klaußner.
„Eine Ehrung für starke Frauen“ , so äussert sich Schlink über seinen Roman.
Olga wird 1883 in Breslau geboren, die Eltern sind einfache Arbeiter. Nach dem frühen Tod der Eltern zieht Olga zu ihrer Großmutter nach Pommern. Mit viel Ehrgeiz und Fleiß gelingt es ihr, Lehrerin zu werden. Ihre nicht standesgemässe Liebe zu Herbert, dem Sohn des benachbarten Gutsbesitzers, nimmt ein Ende, als dieser auf einer Antarktisexpedition als verschollen gilt. Der uneheliche Sohn wird von einer befreundeten Bäuerin als Findelkind groß gezogen.
Die Familiengeschichte entfaltet sich: war es erst Olga, der wir folgen, wechseln wir im Mittelteil zu Ferdinand, den die alte olga ins Herz geschlossen hat, um im letzten Teilen zu den Briefen von Olga an Herbert zu gelangen, die Ferdinand Jahrzehnte nach dem Tod Olgas findet.
„Eine vielschichtige, starke Frau“, urteilt Ingela, der besonders den historischen Hintergrund spannend fand.
Der Apenrader Lesekreis hat das Buch gelesen, das allen gut gefallen hat. Sie widmen sich jetzt Wolfgang Borchert, dessen 100. Geburtstag im Mai gefeiert werden konnte.
Nicht nur Annegret aus Hadersleben hat das folgende Buch gefallen, auch Ingela empfiehlt
Über Menschen von Juli Zeh
In ihrem neuesten Roman, erschienen im März 2021, greift Juli Zeh die aktuelle Corona-Situation auf. Dora lässt das cornonagerammte Berlin und ihren Freund hinter sich und zieht aufs Land.
Ihre Arbeit als Werbetexterin kann sie auch im Homeoffice erledigen. Aber den eigenen Problemen kann man nicht einfach davonlaufen. Auf dem Lande wird Dora mit ihrer Einsamkeit konfrontiert, aber auch ihren Nachbarn. Da treffen Gegensätze und Klischees aufeinander. Ihr Nachbar nebenan sympathisiert mit den Neonazis und ist doch hilfsbereit und freundlich zu Dora.
Juli Zeh schreibt kraftvoll und nimmt sich aktueller Themen an, ohne dass das Corona Thema dominiert.
Weiter geht es mit verwandschaftlichen Beziehungen:
Schwester von Mareike Krügel
Im Januar waren Mareike Krügel und Ehemann Jan Christophersen von der Zentralbücherei Apenrade zur digitalen Lesung eingeladen. „Spannend“, fand Ingela und las mit Begeisterung den neuesten Roman Mareike Krügels „Schwester“.
Zwei Schwestern, zwei Leben – der Unfall der Schwester Lone, der sie ins Koma fallen lässt, ist für Iulia der Auslöser, sich mehr mit dem Leben der Schwester zu beschäftigen, von der sie eigentlich glaube, alles zu wissen.
Die Schwester arbeitet als freiberufliche Hebamme und Iulia springt für sie ein. Dabei lernt sie mehr über familiäre Beziehungen, unterschiedliche Lebensentwürfe und das marode Gesundheitssystem, als sie vorher geahnt hat.
Familien- und Frauenthemen aus verschiedenen Perspektiven betrachtet hat Ingela gut gefallen und preist im gleichen Atemzug
Was wir Frauen wollen von Isabel Allende
an, ein Buch über starke Frauen und den Wunsch, ein selbstbestimmtes Leben führen zu können.
„“Wenn ich sage, dass ich schon im Kindergarten Feministin war, ehe man in meiner Familie den Begriff überhaupt kannte, dann ist das nicht übertrieben“, behauptet Isabel Allende gleich zu Beginn ihres neuen Buchs.“
Die Mutter kann sich ihren Traum, von der Malerei zu leben, im erzkonservativen Chile nicht erfüllen. Umso rebellischer ist ihre Tochter, die bereits in den 60er Jahren mit anderen Frauen die feministische Zeitschrift „Paula“ herausgibt.
„Ich will das Patriarchat stürzen. Ich weiß: ein ehrgeiziges Ziel. Frauen wollen, glaube ich, ein sicheres, angstfreies Leben führen, Kontrolle über ihren Körper haben, nicht dazu gezwungen werden, Kinder zu bekommen. Frauen wollen auf die Straße gehen, ohne sich bedroht zu fühlen. Sie wollen keine Opfer sein. Sie wollen dieselben Chancen haben wie Männer und denselben Respekt erfahren.“
Als letztes hat Ingela sich für ein Sachbuch entschieden:
Sie müssen da nicht alleine durch! von Martin Rauh-Köpsel
Ein Blick in die Praxis des erfahren Psychotherapeutens Martin Rauh-Köpsel: mit ungewöhnlichen Methoden hilft er Menschen, die von Ängsten bestimmt sind, die Traumata aufarbeiten wollen und ihre eigenen Pakete durchs Leben tragen. Hier hat er Fallbeispiele der letzten 25 Jahre gesammelt, manche skurril, manche tragisch und nicht alle gehen gut aus. Aber das Buch ist nicht nur gut geschrieben, sondern gewährt Einblick in die Psychotherapie und macht Mut, dass es doch Licht am Ende des Tunnels gibt.
An schönen Sommertagen zieht es Ingela zur Geltinger Birk. Hier kann man wunderschön im Naturschutzgebiet spazieren gehen, Hunderte von Vögeln beobachten oder sich am Strand sonnen.
„Natur als Kraftort“ fasst Ingela zusammen – es ist doch schön, dort zu wohnen, wo andere Urlaub machen 🙂