Monika Knutzen, Büchereileiterin in der Deutschen Bücherei Hadersleben, hat sich für folgende spannende Bücher entschieden, die sie uns ans Herz legen möchte:
Olga Watkins Autobiografie „Ich suche dich“ ist ein ergreifendes Buch, das einen nicht so schnell wieder loslässt. Es ist die Geschichte einer großen Liebe in den Gräueln des 2. Weltkrieges. Olgas Verlobter, der junge ungarische Diplomat Julius, wird von der Gestapo verschleppt. Mutig macht sich die junge Frau auf den Weg durch das kriegsgeschüttelte Europa, um ihn zu finden. Sie findet ihn kurz vor Kriegsende schwer erkrankt im Konzentrationslager Buchenwald. Doch auch nach seiner Befreiung hat das Leiden noch kein Ende.
Im kürzlich erschienenen „Im Schatten das Licht“ von Jojo Moyes geht es auch um eine weite Reise. Sarah und ihren Großvater verbindet die Liebe zu Pferden. Als er schwer erkrankt, kommt Sarah in einer Pflegefamilie unter. Diese hat eigentlich schon miteinander genügend Probleme, um sich auch noch um einen pubertierenden Teenager zu kümmern. Eines Tages ist Sarah verschwunden. Natasha und ihr Mann Mac raufen sich zusammen und begeben sich auf einen Roadtrip durch England und Frankreich, um Sarah zu finden. „Nicht nur ein Pferdebuch“, so der ausdrückliche Hinweis von Monika. Sie hat diese beiden Bücher ausgewählt, weil sie trotz des sehr unterschiedlichen Inhalts doch eine gemeinsame Grundaussage haben: „Spannend und fesselnd zeigen beide Bücher, was man schaffen kann, wenn man sich nicht von seinem Vorhaben abhalten lässt, und wenn der Wille und das nötige Quäntchen Glück da sind.“ Aus der Lektüre dieser lebensbejahender Bücher nimmt man etwas Positives mit.
Ein Buch der Kategorie „In den Regalen verschollene Bücher wiederentdeckt“ möchte Monika uns nicht vorenthalten. Caritas Führers Erzählung „Die Montagsangst“ nimmt uns mit in die Zeit der DDR. Aus Sicht der Tochter einer Pastorenfamilie schildert C. Führer die schwierige Kindheit, wenn man aus der Menge hervorsticht, nicht dazu gehört, sich nicht den Machthabern beugt. Die ständige Angst, das Gefühl, anders zu sein, immer gegen den Strom zu schwimmen, bloß nicht auffallen – im Grunde immer noch ein hochaktuelles Thema unter anderen Vorzeichen. Gleichzeitig bekommt man einen guten Einblick darin, wie das Leben unter dem DDR-Regime ablief. Monika empfiehlt diese Erzählung, die sich mit einem überschaubaren Umfang von 89 Seiten schnell lesen lässt.
Zum Abschluß möchte Monika noch auf eines ihrer Lieblingsbücher hinweisen, das es mittlerweile auch als Hörbuch und als Verfilmung gibt – „Die Bücherdiebin“ von Markus Zusak, eine Geschichte vom Leben unter der Naziherrschaft, von Judenverfolgung und Willkür, erzählt aus der Sicht eines Mädchens, das Lebensmittel stiehlt, um nicht zu verhungern, und Bücher, um zu überleben. Diese Geschichte ist aus historischer Sicht lesenswert für Jung und Alt und gleichzeitig eine Liebeserklärung an die Kraft der Bücher.