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Eine Reise in die Nachkriegszeit

Keiner kam mit trockenen Füßen in die Bücherei, als es am Freitagnachmittag gegen 16 Uhr anfing, in Strömen zu gießen.

Die Glückstädterin Heidrun Schaller, Jahrgang 1943, hatte zum Vortrag eingeladen. Sie hatte 6 Jahre ihrer Kindheit kurz nach dem Krieg in Oranienbaum / Lomonossow bei Sankt Petersburg verbracht, nachdem der Vater nach Ende des Weltkrieges eine Stellung als Ingenieur in der Sowjetunion angenommen hatte. Diese Jahre prägten die kleine Heidrun, sie war glücklich in der Schule und bei den Pionieren.

Nach dieser Zeit zog die Familie erst nach Ostberlin, dann noch rechtzeitig in den Westen.

Viele Kindheitserinnerungen verflocht sie mit zeitgeschichtlichen Ereignissen, berichtete von der Reise der familieneigenen Möbel, die der Großvater in der Tschechei erbaute, die das jungvermählte Paar in Eckernförde als Aussteuer bekam, die im zerbombten Nachkriegsdeutschland in die Sowjetunion transportiert und 6 Jahre später erst nach Ostberlin, dann nach Köln reisten.

Die rund zwanzig Zuhörer folgten gespannten der Erzählung von Heidrun, während es noch eine Weile weiter draußen blitzte, donnerte und in Strömen regnete.

Das Buch „Nemetskaja Dewuschka – Deutsches Mädchen“, in dem Heidrun Schaller ihre Erinnerungen aufgeschrieben hat, ist in der Bücherei erhältlich.

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